Microsoft verteilt die erste Betaversion des Vista-Nachfolgers. Der erste Eindruck: Äußerst positiv. Die Beta 1 macht Lust auf mehr.
Windows 7: Das neue Microsoft-System in HD-Bildern
Die Installation von Windows 7 verläuft wesentlich angenehmer und vor allem zügiger als die des Vorgängers. Der Grund: Die Setup-Routine stellt weniger Fragen und die Entwickler haben den Leistungstest von Vista gestrichen. So benötigte ein
Pentium D 940 mit
3,20 GHz und
3 GByte RAM lediglich
20 Minuten für die komplette Installation.
Vista benötigt auf dem selben System knapp
10 Minuten länger – und belegt mit
10,5 GByte rund
1 GByte mehr Speicher auf der Festplatte.
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Stabil und kompatibel
Im Vergleich zu den Vorversionen in der Milestone-Phase hat Microsoft die erste Beta von Windows 7 vor allem im Detail weiterentwickelt. So läuft das kommende Betriebssystem außerordentlich stabil und zuverlässig. Auf zwei Testrechnern konnten wir flüssig und ohne Abstürze arbeiten. Etliche Anwendungen aus der Windows-XP- und Vista-Welt konnten problemlos installiert und genutzt werden. Windows 7 richtet während der Installation fast alle Hardwarekomponenten korrekt ein. Lediglich die Soundkarte eines Computers wurde nicht erkannt. Das Problem ließ sich aber mit dem Vista-Treiber des Herstellers lösen. Das lässt hoffen, dass Microsoft sein Versprechen hält: Der Umstieg von Vista auf Windows 7 soll nur ein kleiner Sprung für den Anwender werden.
Vorsichtig weiterentwickelt
Wer die auf der Professional Developers Conference (PDC) im Oktober verteilte Version (Build 6081) oder den letzten Milestone (Build 6956) bereits kennt, wird in der Betaversion nur wenige neue Features finden. Die neue Taskleiste, Jump Lists, HomeGroup für die einfache Vernetzung sowie Aero Peek und Aero Snap sind immer noch an Bord, wurden aber nicht überarbeitet.
Verbessert wurden die Möglichkeiten zur Personalisierung des Computers: Neben der individuellen Zuweisung von Hintergrundbildern, Sounds, Farbschemata und Bildschirmschonern funktioniert nun auch zuverlässig die Slideshow für Desktop-Hintergründe. Der User kann Bilder auswählen, die als Hintergrund eingesetzt und in Intervallen zwischen zehn Sekunden und einem Tag gewechselt werden. Warten müssen Tester hingegen immer noch auf Device Stage. Diese Zentrale zur Konfiguration von angeschlossenen Geräten wie Drucker oder Handy hat es nicht mehr in die erste Betaversion geschafft. Stattdessen gibt es in der Systemsteuerung einen Eintrag namens »Devices and Printers«. Hier kann man zum Beispiel USB-Sticks sicher entfernen oder Computermäuse und Drucker konfigurieren. Die Funktionen halten sich jedoch noch in Grenzen. Wirklich angenehm ist die überarbeitete Benutzerkontensteuerung, die sich zwar immer noch zu Wort melde, dies aber wesentlich seltener tut als in Vista. Das schont die Nerven und Windows bleibt trotzdem sicher.
Bereits in der Kritik
Einige Beta-Features gerieten – nicht ganz unberechtigt – in die Kritik. Dazu gehört beispielsweise die neue Taskleiste. Hier kann der User nicht immer sofort zwischen einer Verknüpfung, wie sie etwa die Schnellstartleiste von XP und Vista bietet, und einem bereits laufenden Programm unterscheiden. Beide werden nur mit einem Icon ohne Programmname dargestellt. Lediglich ein feiner Rahmen um das Symbol herum deutet auf ein geöffnetes Fenster oder Tool hin.
Leicht verwirrend ist auch Aero Peek: Fährt der Benutzer mit dem Mauszeiger über den schmalen Button am rechten Rand der Taskleiste, werden alle Fenster – bis auf einen dünnen Rahmen – durchsichtig, und der Blick auf den Desktop wird freigegeben. Allerdings kann der User nichts weiter tun, etwa einen Rahmen klicken und ziehen oder ein Fenster gezielt anwählen und schließen. Denn sobald er die Maus vom schmalen Button wegbewegt, wird der alte Zustand wieder hergestellt – gewöhnungsbedürftig.
Fazit
Die erste Betaversion von Windows 7 überzeugt. Im Vergleich zum letzten Milestone bietet sie zwar kaum neue Features, dafür funktionieren die bereits integrierten reibungslos. Besonders fällt die Stabilität auf, mit der das System jetzt schon läuft. Auch die Kompatibilität beeindruckt. Sie lädt fast schon dazu ein, Windows 7 auf einem Produktivsystem zu installieren. Trotzdem bleibt Build 7000 eine Testversion und sollte auch so behandelt werden. Aber: Wenn die Beta bereits so flüssig läuft, darf man auf die nächsten Versionen und vor allem die finale Fassung gespannt sein.